Grüner Star / Glaukom

Die schleichende und oft unbemerkte Gefahr

MESSUNG DES AUGENDRUCK ALS WICHTIGE VORSORGE

Was bedeutet Grüner Star?

Der Grüne Star (Glaukom) ist eine Augenerkrankung, die mit dem Augeninnendruck in Zusammenhang steht. In den meisten Fällen des Grünen Star ist der Augeninnendruck erhöht, wobei sich in weiterer Folge eine Schädigung des Sehnervs schleichend und zunächst unbemerkt entwickelt.

Ursache ist ein Ungleichgewicht zwischen Produktion und Abfluss der Augeninnenflüssigkeit (Kammerwasser).

Ein Grüner Star kann sich aber auch bei normalem Augeninnendruck entwickeln. Dann spricht man von Normal– oder Niedrigdruckglaukom. Risikofaktoren sind unter anderem Durchblutungsstörungen,  Gefäßerkrankungen, niedriger Blutdruck oder Blutdruckschwankungen.

Wie erfolgt die Messung des Augendrucks?

Applanationstonometrie – Messung des Augendrucks
  • berührungslos als Screening (Non-Kontakt-Tonometrie)
  • mit Berührung als Standardmethode (Applanationstonometrie)

Wann ist die Augendruckmessung wichtig?

Ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko an einem Grünen Star zu erkranken und es sollte daher regelmäßig eine  Augendruckmessung  und eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.

Warum wird eine OCT-Untersuchung durchgeführt?

Nervenfaser Dickenmessung

OCT (Optische Kohärenz Tomographie) ist die High End Lösung zur Diagnose und Verlaufskontrolle bei Erkrankungen der Netzhaut und des Sehnervs sowie der Hornhaut.

Bei Vorliegen eines Grünen Star kommt es zum Verlust von Nervenfasern im Bereich des Sehnervs. Dies geschieht schmerzfrei und häufig über Jahre unentdeckt.

Wir wissen, dass bis zu 40% aller Glaukome keinen erhöhten Augendruck haben. Daher schließt die alleinige Augendruckmessung ein Glaukom nicht aus. Das OCT erkennt Veränderungen der Nervenfaserschicht oft Jahre bevor die Veränderungen subjektiv bemerkt werden und hilft somit, die Folgen der  Erkrankung durch frühzeitige Behandlung zu verhindern.

Die frühzeitige Erkennung einer Erkrankung ist oft der entscheidende Faktor für den vollen Erhalt der Sehkraft.

Warum wird eine Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt?

Das Gesichtsfeld ist der Bereich, den man beim Geradeausblick ohne Bewegung der Augen und des Kopfes erkennen kann. Ein normales Gesichtsfeld ist für die Orientierung im Raum und das Erkennen von Gefahrensituationen wichtig.

Einschränkungen des Gesichtsfeldes – sogenannte Gesichtsfeldausfälle – kommen bei Erkrankungen der Netzhaut, des Sehnervs oder des Gehirns vor.

Bei Vorliegen eines fortgeschrittenen Grünen Stars kommt es zu einem Substanzverlust des Sehnervs und in der Folge zu den für das Glaukom typischen Gesichtsfelsausfällen. Der Grüne Star kann unbehandelt zur Erblindung führen. Oft werden Gesichtsfeldausfälle vom Patienten nicht gleich bemerkt, da diese sich langsam verändern bzw. einseitige Ausfälle vom Partnerauge ausgeglichen werden.

Auch bei anderen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder unklaren Sehstörungen, bei neurologischen Erkrankungen oder nach einem Schlaganfall sollte das Gesichtsfeld überprüft werden. Weiters ist eine Gesichtsfelduntersuchung im Rahmen verschiedener Atteste (Führerschein, Boot- Flugschein) erforderlich.

Wie wird eine Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt?

Gesichtsfeldausfall

Die modernste Methode ist die Schwellenwert Computerperimetrie. Bei dieser Untersuchung sitzt der Patient vor dem Messgerät und schaut mit einem Auge – das andere ist abgedeckt – auf einen Fixierpunkt. Dann werden Lichtpunkte nacheinander in unterschiedlicher Größe und Helligkeit auf einer hellen Oberfläche dargestellt. Das Erkennen eines Lichtpunktes wird vom Patienten per Knopfdruck bestätigt. Das Gerät registriert die Antworten und erstellt daraus ein graphisches Bild des Gesichtsfeldes. Anschließend wird das Ergebnis ausgewertet und interpretiert.

Welche Spezialuntersuchung im Rahmen einer Glaukom-Vorsorge gibt es noch?

Hornhautdickenmessung mit Scheimpflugkamera

Moderne Bildgebung mittels Scheimpflugkamera und OCT misst die Hornhautdicke (Pachymetrie), die als Korrekturfaktor bei der Messung des Augendrucks von Bedeutung ist. Weiters können wir die Größe des Kammerwinkels messen. Bei zu engem Kammerwinkel kann es zu einem akutem Glaukomanfall mit akuter Augendrucksteigerung und gleichzeitig auftretenden Schmerzen sowie einer Herabsetzung des Sehvermögens an dem betroffenen Auge kommen (Glaukomanfall). Im Anschluß kann eine Behandlung mit einem Augenlaser (YAG-Laser Iridotomie) erfolgen.