Visuelle Wahrnehmung – cvi

In unserer Ordination wird die Funktionsdiagnostik bei Volksschulkindern mit Verdacht auf visuelle Wahrnehmungsstörungen (cvi) angeboten.

Was sind visuelle Wahrnehmungsstörungen?

Visuelle Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (zentral bedingte Sehstörung) ist der Sammelbegriff für Fehlfunktionen bei der visuellen Wahrnehmung, die in allen Lebensbereichen auftreten können (z.B. Probleme beim Erkennen von Objekten und Gesichtern, bei der visuellen Suche, bei der visuellen Raumwahrnehmung). Die internationale Bezeichnung ist cerebral visual impairment (cvi).

Wen betrifft das und wie erfolgt die Diagnose?

Sie betreffen nicht nur das Lesen und Schreiben, sondern alle alltagsrelevanten Tätigkeiten (wie z. B. das Finden eines Gewürzes im Supermarktregal, das selbständige Anziehen, sich im Schulgebäude zurecht zu finden, die MitschülerInnen zu erkennen).  Beeinträchtigungen der visuellen Wahrnehmungsleistungen können in weiterer Folge auch zu Problemen im Lese- und Schrifterwerb führen, da sie Grundvoraussetzungen für diese schulischen Leistungen sind.

Eine Reihe zentral-neurologischer Erkrankungen (z.B. Sauerstoffmangel während oder knapp nach der Geburt) stellen Risikofaktoren für die Ausbildung einer zentral bedingten Sehstörung (cvi) dar.

Wie erfolgt die Funktionsdiagnostik?

Zunächst wird  eine genaue orthoptische Untersuchung durchgeführt um allfällige Defizite aufzudecken. Die einzelnen  visuellen Wahrnehmungsleistung (visuelle Suche, visuelle Figuren-Grunderkennung, visuelle Objekt-/Gesichtserkennung, visuelle Raumwahrnehmung, visuelles Gedächtnis, Visuographomotorik) werden abgeklärt. Bei Bedarf wird ein orthoptisches Therapiekonzept zur visuellen Förderung erstellt und es werden Empfehlungen für pädagogische Kompensationsstrategien mitgegeben. Die genaue cvi-Untersuchung dauert ca. eine Stunde und wird von der Krankenkasse nicht bezahlt.